Die letzten zwei Wochen hatte ich Urlaub und habe diesen mit Matthew verbracht. Zunächst bin ich nach Colorado Springs geflogen. Dort haben wir erst mal ein paar Tage ausgespannt, haben Gartenmöbel und einen Grill gekauft und natürlich gleich mit einigen von Matts Freunden und Kollegen eingeweiht. Ich war mit Matt Eishockeyspielen gegangen und habe mich von seinem Trainer überzeugen lassen auch im Team zu spielen sobald ich dort wohne. Freu mich schon riesig drauf! Ein Trikot habe ich schon bekommen. Endlich durfte ich auch mal das SF Headquarter sehen, das in einem abgeschotteten Gebiet der Base liegt. Es war sehr beeindruckend!
Matts Eltern waren für vier Tage zu Besuch und wir haben die Zeit genutzt um ihnen unser neues zuhause und die Umgebung zu zeigen. Sie waren sehr begeistert von unserem Haus und Colorado an sich. Es ist schwer Colorado nicht zu mögen, die Landschaft, allem voran die Rocky Mountains mit Pikes Peak, der Garden oft the Gods, das Klima und das Fehlen jeglicher Art von Moskitos sind einfach unschlagbar (aber das werdet ihr ja nächstes Jahr selber sehen!). Der Grund warum ich Moskitos und das Klima erwähne ist dass in Michigan die Luftfeuchtigkeit der einer Sauna entspricht und man ständig von Unmengen stechender Viecher umzingelt ist. Daher konnte ich es gar nicht fassen dass man in Colorado abends grillen kann ohne ständig gebissen oder gestochen zu werden. Das ist wohl der Preis dafür inmitten der großen Seen zu leben. Wir hatten eine großartige Zeit, Matts Eltern sind super und wir hatten jede Menge Spaß zusammmen.
Nachdem seine Eltern wieder nach Hause mussten haben wir einen Roadtrip zum Yellowstone Nationalpark unternommen. Yellowstone ist größtenteils in Wyoming und ungefähr 13 h von Colorado Springs entfernt, ein Katzensprung also. Zumindest nehmen ihn die Amerikaner als einen solchen wahr und ich fange langsam auch an mich an diese Distanzen zu gewöhnen und habe zum Beispiel angefangen die 6 h Autofahrt nach Chicago für einen guten Wochenendtrip zu halten. Man passt sich halt an. Was mich immer noch wie am ersten Tag fasziniert ist wie viel Platz es dort hat. Wenn man durch Wyoming fährt sieht man oft meilenweit kein Auto, nur ein paar Kühe und Pferde am Straßenrand und bis man zum nächsten kleinen Ort kommt können Stunden vergehen. Yellowstone ist sehr beeindruckend, zum einen natürlich die einzigartigen Geysire, Schwefelbäder, Schlammbecken, Wasserfälle und Schluchten aber zum anderen auch die Tierwelt. Wir waren 30 m von einem Grizzlybären entfernt, haben zwei kämpfende Grizzlys, Schwarzbären, Büffel, Coyoten, Wölfe und einen Weisskopfadler gesehen.
Während es in Colorado jeden Tag um die 30 Grad hatte waren es in Yellowstone gerade zwischen 5 und 15 Grad weshalb unser Campingplatz unter 50 cm Schnee begraben lag. Zum Glück konnten „wir“ unsere Feuerstelle finden, freischaufeln und ein Feuer machen. Mit „wir“ meine ich in diesem Fall Matthew, der ja zum Glück ein absoluter Überlebensspezialist ist und zur Not auch mit Schnee und nassem Holz ein Feuer hinbekommt. Da das keiner unserer Nachbarn Feuer machen konnte hatten wir meist viel Gesellschaft am Abend. Ich wäre alleine auch glatt verhungert und erfroren. Ich habe mich auch deutlich sicherer vor den Bären gefühlt, die in der Nähe des Campingplatzes nach Essbarem gesucht haben.
Tagsüber war es zum Glück deutlich wärmer und wir haben Erkundungstouren durch den Park unternommen, der wirklich riesig ist. Man kann dort Wochen verbringen um alles zu sehen. Es ist dort wie in einer anderen Wellt. Ich kann den Park nur empfehlen, vor allem zu dieser Jahreszeit, es ist zwar kalt aber man bekommt die ganzen Jungen zu sehen, die gerade erst zur Welt gekommen sind.
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