Freitag, 4. Juni 2010

Ab in den hohen Norden

Zusammen mit fünf meiner Kollegen hab ich das lange Memorial Day Wochenende genutzt um endlich mal mehr von Michigan zu sehen und das Wetter voll und ganz zu genießen! Daher ging es in den Norden Michigans zum Lake Michigan und den Sleeping bear Dunes, einem der schönsten Gebiete im gesamten Mittleren Westen.


Wir haben uns aufgrund des tollen Wetters dazu entschlossen dort zu campen und es war eine wirklich tolle Erfahrung. Umringt von riiiiiesen Motorhomes haben wir unsere winzigen Zelte aufgeschlagen und über dem Feuer gegrillt, während die Amis fernsehschauend in ihren Campern saßen und ihr essen in der Mikrowelle warm gemacht haben…. Mmmh, deren Wohnwägen bieten zweifelsohne mehr Komfort als mein Apartment… frag mich nur warum die das campen nennen.

Nun ja, wir waren sicherlich die Attraktion auf dem Campingplatz, viele Amerikaner haben sich sicher auch gedacht „die Europäer sind noch rückschrittlicher als wir dachten, leben immer noch wie in der Steinzeit“ als sie uns im Freien am Feuer sitzen sehen haben – und das auch noch ohne TV!!!! :)
Aber ich muss ja zugeben dass ich die Wohnwagenbesitzer einmal wirklich beneidet habe, nämlich als nachts ein ziemlich heftiges Gewitter aufgezogen ist und unser Zelt natürlich undicht war. Wir mussten daraufhin wohl oder übel die Nacht im Auto verbringen. Wir haben uns dann schon überlegt mal bei den Nachbarwohnwagen zu klopfen und zu fragen ob das Gästezimmer noch frei ist :)





Ansonsten war der Ausflug allerdings rundum gelungen, das Wetter war super und die Landschaft ist traumhaft schön. Die Dünen am Lake Michigan sind Teil eines national lakeshore und bilden dessen Attraktion. Bis zu 140 m hoch überragen sie das Festland und bieten einen wunderschönen Ausblick auf den riesigen Lake Michigan, einen der 5 großen Seen (Huron, Superior, Michigan, Ontario, Erie). Wir sind über diese Dünen vom Lake Glen zum Lake Michigan gewandert und hatten das ganze etwas unterschätzt, zum einen die Entfernung, zum anderen die enorme Hitze des Sandes. Auf dem Bild lache ich noch, aber auch nur weil ich dachte „noch eine Düne dann sind wir da…“. Aber etwa 20 Dünen später hatten wir es dann tatsächlich bis zum Lake Michigan geschafft und wurden mit einem wunderschönen und einsamen (warum wohl? Richtig, man kann nicht mit dem Auto hinfahren lol) Sandstrand belohnt.
Leider gibt es ja aber auch immer einen Rückweg...Also nur ein paar Tipps falls ihr auch mal über Dünen wandern wollt: Flip Flops sind bei den Steigungen völlig ungeeignet und Barfuss gehen ist auch keine kluge Idee, denn der Sand hat gefühlte 100 Grad (Celsius). Nun hinterher ist man immer schlauer!


Ach ja, die Geschichte dieser Gegend ist auch schön, ich versuche sie mal wiederzugeben (siehe Wiki): Eine Bärin ist mit ihren zwei Jungen einst vor einem Waldbrand in den Lake Michigan geflohen. Nach langer strapaze schaffte Mama Bär es ans Ufer, aber ihre beiden Kinder blieben zurück und ertranken. Die Mutter stieg auf die Dünen um nach ihnen Ausschau zu halten. Mit der Zeit überdeckte der Wind die Bärin mit Sand (man sieht den Punkt heute noch, ein Stein der wie ein ausschauhaltender Bär wirkt) und bis zum heutigen Tag wartet sie dort. Beeindruckt durch das Schicksal und die unerschütterliche Hoffnung der Bärin ließ der große Manitu an der Stelle, an der die beiden jungen Bären ertranken, zwei Inseln entstehen. Diese tragen heute die Namen North and South Manitou Island.

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